Die kunst- und kulturgeschichtlich bedeutend
ausgeprägten Villenbauten mit ihren Gärten in Gera sind Zeugnis der
repräsentativen Bauten des reichen Bürgertums im 19. und 20. Jahrhundert. Einer
dieser landschaftlich gestalteten Gärten in Gera ist Anfang des 20. Jahrhunderts
mit der Errichtung der Villa Jahr durch den Architekten Rudolf Schmidt
entstanden.
In den Planungen zur Bundesgartenschau 2007 sollte der
Garten der Villa Jahr in das Ausstellungskonzept eingebunden werden und als
erste Aufgabe stand die Erarbeitung der Denkmalpflegerischen Zielstellung.
Die Gartenplanung war bereits über ein Jahr fertig und die Baumaßnahmen schon
weitgehend abgeschlossen, als im Sommer 2005 ein ehemaliger Bewohner, Herr
Eberhard Küchler, der Sohn des Hausmeisters, den Garten besuchte und Fotos aus
der damaligen Zeit präsentierte. Mit den wertvollen Hinweisen konnten bislang
offene Fragen geklärt und die ursprüngliche Wegebeziehung kartiert werden.
Die bis dahin ohne Nachweis nur vermutete Brücke, analog
der Brücke über einen Teich in der Villa Hirsch, war nun im Foto belegt, so dass
die Rekonstruktion möglich war. Die Landschaftsbrücke führte über zwei
Felsformationen als höchster Punkt innerhalb des Gartens mit einer lichten
Spannweite von 10 Metern. Die Gesamtkosten würden ca. 70.000 Euro betragen.
Mit den ersten Arbeiten wird im November begonnen und bis April 2007 soll
die Brücke eingebaut sein. Der Garten der Villa Jahr wird zusätzlich zu dem
Ausstellungsbeitrag für Grabgestaltungen mit einem besonderen
Architekturelement bereichert. |