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Ronneburg – Eine Stadt definiert sich neu

Unweit von Gera und oberhalb des malerischen Gessentals liegt Ronneburg – eine Stadt mit vielen Gesichtern und einer wechselvollen Geschichte.

 

Einen ersten Blick auf die Schönheit Ronneburgs erhält man am besten bei einem Spaziergang entlang dem Ufer des Baderteichs, der zum Gelände der BUGA 2007 gehört. Von dort aus sieht man die Altstadt mit der Marienkirche und das Schloss mit seinem prächtigen Rittersaal. Romantisch und einladend präsentiert sich Ronneburg. Ein Ort, an dem es viel zu entdecken und zu genießen gibt. Und auch beim Gang durch die Straßen und Gassen, vorbei an alten Fachwerkfassaden und Patrizierhäusern, Resten der alten Stadtmauer, dem Rathaus mit seiner kunstvoll gestalteten Freitreppe und den Butzenglasscheiben des historischen Gasthauses »Gambrinus«, spürt man den Charme der fast 900 Jahre alten Stadt.

 

Gäste waren hier schon immer willkommen. Als im 18. Jahrhundert die Heilquellen und ihre Anwendung gegen Krankheiten entdeckt wurden, blühte die Stadt auf. Herrliche Kur- und Promenadenanlagen entstanden. Reisende auf der Suche nach Erholung flanierten durch den Kurpark und Ronneburg bekam den Titel Herzogliches Mineralbad verliehen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Ronneburg immer mehr zu einer reichen Industriestadt. Die Zeit der Textil- und Automobilfabriken brach an. Zahlreiche herrschaftliche Stadtvillen und Industriebauten erinnern an diese Gründerjahre.

 

Mit dem Beginn des Uranerzbergbaus im Jahr 1953 versiegten die Heilquellen. Die ländlich geprägte Kleinstadtidylle fand ein Ende. Aus Handwerkern und Bauern der Region wurden Bergleute. Fördertürme und Halden prägten die Landschaft und zerstörten die Ökologie. Ganze Dörfer verschwanden von der Landkarte und neue Wohnquartiere für die Beschäftigten der Bergbaubetriebe entstanden.

 

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde der Erzbergbau 1990 eingestellt und tausende Arbeitskräfte entlassen. Ronneburg stand vor der Aufgabe, neue Perspektiven für die Menschen der Stadt und der Region zu entwickeln – und begann einen erfolgreichen Stadterneuerungsprozess, der bis heute anhält und auch mit der BUGA 2007 nicht abgeschlossen sein wird.  Ronneburg beteiligte sich mit einem Ausstellungsprojekt zum Thema »Revitalisierung der Uranerzbergbau-Folgelandschaft« an der EXPO 2000 in Hannover. Parkanlagen, die im Zuge der BUGA entstehen, knüpfen an die Blütezeit von »Bad Ronneburg« an. Das Innengelände vom Schloss wurde umgestaltet, ebenso das Ufer des Baderteichs. Aber es ist vor allem die »Neue Landschaft Ronneburg«, die auf einzigartige Weise die Geschichte der Stadt mit ihrer Zukunft verbindet.

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