Das Interesse an der ersten Bundesgartenschau in Thüringen wird immer größer. Genau sieben Monate vor Eröffnung des bei Jung und Alt beliebten Gartenevents folgten rund 30 Journalisten aus ganz Deutschland einer Einladung der BUGA GmbH und waren zu einer zweitägigen Presse-Veranstaltung nach Gera und Ronneburg gereist. Dort erhalten sie viele Informationen über den aktuellen Stand der Vorbereitungen aus erster Hand. Den Auftakt zu dieser Info-Tour mit ausführlichen Gelände- und Städtebesichtigungen bildete am Abend des 27. September 2006 ein Pressedinner in einem Geraer Restaurant. Die Teilnehmer waren nicht nur angetan von den Kochkünsten des Küchenchefs. Denn alles andere als Hausmannskost hatten schließlich auch die hochkarätigen Hauptakteure zu bieten: Thüringens Minister für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt Dr. Volker Sklenar, die Greizer Landrätin Martina Schweinsburg, Geras Oberbürgermeister Dr. Norbert Vornehm, die Geschäftsführerin von Gera Tourismus e. V. Karin Oberreuther, der Generalintendant der Theater & Philharmonie Thüringen GmbH Prof. Matthias Oldag und BUGA- Geschäftsführer Dr. Ernst-Hermann Kubitz.
Und sie waren sich am Ende alle einig: Die Bundesgartenschau ist jetzt schon ein voller Erfolg und gibt zukunftsweisende Impulse für die weitere Stadt- und regionale Wirtschaftsentwicklung. Mehr noch: Das Gartenevent wird auch über das Jahr 2007 hinaus für Gera, Ronneburg und die gesamte Region von nachhaltiger und prägender Bedeutung sein.
In einem Impulsreferat von Landwirtschaftsminister Dr. Volker Sklenar erinnerte das dienstälteste Kabinettsmitglied an das Hauptanliegen der Thüringer Landesregierung, das sie mit der BUGA verbindet: „Alle im Zusammenhang mit der Bundesgartenschau getätigten Investitionen sind auf Nachhaltigkeit ausgerichtet." Bei der Vergabe der Mittel ging es vor allem darum, „die richtige Balance zwischen wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Belangen" zu finden. Die Fakten: Mit bis zu 86 Mio. Euro aus dem Landeshaushalt werden Vorbereitung und Durchführung der BUGA 2007 unterstützt. Ausschlaggebend dafür sei, so der Minister, „dass die Sanierung und Entwicklung der Wismutregion ein vorrangiges Ziel der Landesregierung ist und die Revitalisierung dieses Gebietes eine Chance für die Entwicklung des Wirtschaftsraumes Ostthüringen darstellt". An anderer Stelle präzisierte er: „Die Umgestaltung des Landschaftsraumes um Ronneburg war schließlich der Hauptgrund dafür, dass die BUGA in diese Region vergeben wurde".
Ähnliche Argumente lieferte BUGA- Chef Dr.Kubitz. Er sprach „von einem „echten Glücksfall, weil die Gartenschau die gesamte Region mitten im Herzen Deutschlands für Investoren noch attraktiver macht und ein unverzichtbarer Motor städtebaulicher, kultureller und wirtschaftlicher Entwicklung darstellt". Nicht nur das: Die Bundesgartenschau markiere auch „den Startschuss zu einer völlig neuen Generation von Gartenschauen".
Von einem Paradigmenwechsel war auch in diesem Zusammenhang die Rede, was Karl Zwermann, Vorstandsmitglied vom Mitgesellschafter Zentralverband Gartenbau e.V. (ZVG) mit folgenden Worten ergänzte: „Zum ersten Mal in der über 50jährigen Geschichte solcher Veranstaltungen findet diese Schau an zwei kontrastreichen Standorten statt. Gleichzeitig wird mit der Neuen Landschaft Ronneburg eine Kulturlandlandschaft von europäischer Dimension entwickelt. Gemeinsam mit der Deutsche Bundesgartenschau Gesellschaft DBG konnte dieser Paradigmenwechsel maßgeblich befördert werden. Damit ist ein wichtiger Schritt hin zu einem neuen vermarktungsfähigen 'Produkt Gartenschau' geschaffen worden, das neben der traditionellen Präsentation gärtnerischer Leistungen auch verstärkt Projekte realisiert, die sich in die Landschaft öffentlicher Geldgeber und Fördertöpfe integrieren lassen."
Notwendige Infrastrukturprojekte gebündelt auf den Weg bringen, Ankurbelung des Tourismusgeschäfts und der Binnenwirtschaft, Verbesserung der Lebensqualität - das waren die Themenkomplexe, die im Zentrum der Kernaussagen von Geras Oberbürgermeister Dr. Norbert Vornehm und der Greizer Landrätin Martina Schweinsburg standen. OB Dr. Vornehm sagte: „Mit der BUGA verbessern wir die Lebensqualität in unserer Stadt nachhaltig. Das gelingt vor allem durch bedeutende Investitionen in die Infrastruktur. So wurden und werden wichtige und traditionsreiche Kultur- und Sporteinrichtungen grundlegend saniert oder neu gebaut. Angefangen von unserem Theater, in das 23 Millionen Euro fließen, über die Sanierung von Stadtmuseum und Orangerie, über das zu einem modernen Freizeit- und Sportbad umgebaute Hofwiesenbad und die neue Panndorfhalle bis zu Anlagen für Rollhockey und Speedskating hinterlässt die BUGA deutliche Spuren. Auch der Bau der Stadtbahnlinie 1 steht in engerem Zusammenhang zur BUGA, da sie den Bereich des Hofwiesenparks völlig neu erschließt und mit der Innenstadt verbindet. Durch die BUGA erhält auch der Tourismus in unserer Stadt und Region neue, wichtige Impulse. Der Wirtschaftsfaktor Tourismus wird nachhaltig gestärkt, indem Museen und andere Kultureinrichtungen neue Zielgruppen für sich erschließen können. So wollen wir die BUGA nutzen, um die zahlreichen Gäste auf das mit Otto Dix verbundene Erbe in unserer Stadt aufmerksam zu machen."
Die Greizer Landrätin Martina Schweinsburg sagte mit Blick auf den gewaltigen Umbauprozess, dass „zur Herstellung von Grünverbindungen und Vernetzung von Landschaftsräumen, zur ökologischen Aufwertung der Region durch zeitgemäße Landschaftsparks oder durch viele infrastrukturelle Projekte die unterschiedlichsten Förderinstrumentarien von EU, Bund und dem Freistaat Thüringen genutzt werden. In Ronneburg wurde die historische Innenstadt saniert. Der Stadtpark mit Baderteich und Mühltal wurde neu gestaltet. Die Ortsdurchfahrtsstraßen und die Zufahrtsstraßen zum BUGA-Gelände sind saniert; der Haltepunkt der Bahn wurde grundlegend erneuert. Der durch den Wismutbergbau veranlasste Bahndamm, welcher 40 Jahre lang die Stadt Ronneburg vom Gessental abschnitt, wurde geöffnet und dafür eine 78 m lange Stabbogenbrücke eingesetzt. Somit sind die beiden historisch zusammengehörenden Landschaftsräume wieder miteinander verbunden, das Stadtklima hat sich wesentlich verbessert und die historischen Wegebeziehungen konnten wieder aufgenommen werden."
Auf starken Rückenwind bei den Gästezahlen durch die BUGA hofft die Geschäftsführerin von Gera Tourismus e. V., Karin Oberreuther: „Die Bundesgartenschau 2007 ist eine große Chance für Stadt und Land, in den nächsten Jahren für viele Touristen attraktiver zu werden. Gera ist die zweitgrößte Stadt Thüringens und wird mit der Bundesgartenschau ihren Bekanntheitsgrad enorm steigern. Die Bundesgartenschau verbessert das Image der Stadt. Dank vieler Investitionen erhält Gera eine attraktive Infrastruktur. Unser wichtiges Ziel ist es, Gäste- und Übernachtungszahlen in Gera und der Region zu erhöhen. So stärken touristische Leistungsträger die Wirtschaftskraft in nicht unerheblichem Maße. Befragungen zeigen, dass ein Übernachtungsgast durchschnittlich 51 € pro Tag ausgibt. Darin enthalten sind die Kosten für Übernachtung, Souvenirs und Essen, ohne An- und Abfahrt. Im Jahr 2005 wurden 135.000 Übernachtungen gezählt. Die Hotelauslastung lag dabei bei 23 %. Diese Quote gilt es zu verbessern."
Ein interessantes Rechenexempel hatte die oberste Geraer Tourismusexpertin parat: „Ein Tagesgast gibt durchschnittlich ca. 15 € aus. Bei zu erwartenden 1,5 Mio. BUGA- Besuchern wären das umgerechnet rund 22,5 Mio. €, die zusätzlich in die Kassen der Geraer Wirtschaft fließen können."
Eine wichtige Rolle beim Schärfen des Geraer Stadtprofils spielen Kunst und Kultur. Auch hier hat Gera einiges zu bieten, sagte Prof. Matthias Oldag, Generalintendant der Theater & Philharmonie Thüringen: „So ist Gera zum Beispiel der Sitz des letzten Thüringer Mehrspartentheaters, das diesen Namen wirklich noch verdient. Es bietet das ganze Jahr lang ein Angebot, das seinesgleichen sucht: große Oper, Schauspiel, Musical und Operette, Puppentheater für Groß und Klein, experimentelle Produktionen in der frisch eröffneten Bühne am Park, anspruchsvolle Tanzproduktionen des größten Thüringer Ballettensembles. Nicht zu vergessen die deutschlandweit beachtete Jugendarbeit der TheaterFABRIK und die renommierten Geraer Ballett-Tage. Wenn im Frühjahr 2007 die Bauarbeiten abgeschlossen sind, erstrahlt endlich auch das wunderschöne Jugendstiltheater Gera wieder in neuem Glanz."
Obwohl die Bühnen am Küchengarten fast schon zum BUGA- Gelände gehören, ist das Theater mit etlichen Veranstaltungen auch mittendrin in den Ausstellungsflächen in Gera und Ronneburg. Prof. Oldag: „Ein großes Konzert unter dem Motto 'Nächte in spanischen Gärten' bietet populäre Klassik unter freiem Himmel. Kammerkonzerte, Soireen und gemütliche Abende mit original Wiener Kaffeehausmusik laden zum Verweilen ein. Mit der Operette 'Wiener Blut' bewegen das Philharmonische Orchester und unser Sängerensemble sicher nicht nur die Blumen der BUGA dazu, sich im Dreivierteltakt zu wiegen. Und mit der mobilen Produktion 'Peter Squenz' erobern unsere Schauspieler auch so mache grüne Wiese."
Das vollständige Referat des Thüringer Landwirtschaftsministers Dr. Volker
Sklenar, alle weiteren Statements der Akteure des Abends finden Sie unter >>> Presse-Info-Tour
Kontakt: Michael Langenstein Pressesprecher Mobil: 0175 5849751 Festnetz: 0365 / 55 200945 www.buga-gera.info |